Projekt "Rettet-die-Wiesen"

 LEADER Projekt
"Rettet-die-Wiesen" des Steirischen Vulkanlandes

Weltweit ist die Vielfalt der Arten, seien es Pflanzen, Tiere oder Pilze, massiv bedroht. Die Ursachen sind u.a. Lebensraumverlust, vor allem durch Landwirtschaft und Bautätigkeit, und der immer stärker erkennbare Klimawandel. Auch vor unseren Gemeinden machen die Probleme nicht Halt: Zwar besteht in den Gemeinden Sinabelkirchen, Markt Hartmannsdorf und Edelsbach noch immer eine kleinräumige Landwirtschaft mit traditioneller Wirtschaftsweise. Abseits der großen Verkehrswege und der Industrie- und Gewerbegebiete wechseln sich Wälder, Äcker und Wiesen ab. Letztere sind aber durch die Aufgabe der Viehwirtschaft stark gefährdet – es drohen Verbuschung (wenn sie nicht gemäht werden) oder Zerstörung durch mehrmaliges Schlegeln und Liegenlassen des Grases. Durch den entstehenden Filz können nur mehr Gräser aufwachsen, die Blütenpflanzen verschwinden und damit unsere wundervollen „Muttertagswiesen“, die für das Wohlbefinden der Bevölkerung, die Artenvielfalt und den Tourismus eine große Rolle spielen. „Man schützt nur, was man liebt, und man liebt nur, was man kennt.“ (Konrad Lorenz) Angesichts des drohenden Verlusts der Artenvielfalt müssen deutliche und wirksame Schritte gesetzt werden, um die noch bestehende Biodiversität in unserer Region zu erhalten. Von den Menschen in unseren Gemeinden kann aber nicht verlangt werden, Tiere oder Pflanzen zu schützen, wenn sie sie nicht (er)kennen, nicht über ihre Bedürfnisse Bescheid wissen und sich nicht einmal dessen bewusst sind, wo und in welcher Zahl sie vorkommen und ob sie bedroht sind oder nicht. So kommt es zur Vernichtung ganzer Bestände aus Unwissen. Ein Problem ist die mangelnde Wirtschaftlichkeit der Mähgutnutzung – das Heu wird vor Ort nicht gebraucht und hat damit scheinbar keinen Wert mehr.

 

Im Rahmen dieses Projekts wird das Vorkommen gefährdeter Pflanzen in den Gemeinden Sinabelkirchen, Markt Hartmannsdorf und Edelsbach erhoben, wie sie im Verzeichnis des Landes Steiermark über geschützte und teilweise geschützte Pflanzen aufgelistet sind. Anschließend werden die Grundbesitzer*innen über den Wert ihres Grundbesitzes für die Artenvielfalt aufgeklärt. Damit soll der Bestand der botanischen Kostbarkeiten in Übereinstimmung mit den Grundbesitzer*innen erhalten werden. Des Weiteren wird die Bevölkerung, vor allem die Kinder und die Jugend, im Rahmen von künstlerischen Projekten miteinbezogen, was zu einer neuen Wertschätzung der biologischen Vielfalt führt und damit den Erhalt für Nachwelt fördert. Die übermannsgroßen, der Land Art nachempfundenen Skulpturen in den Gemeinden dienen als ständige Erinnerung an die Bedeutung der Biodiversität. In einem Workshop werden von Landwirt*innen und Fachleuten Möglichkeiten zur Verwertung des Mähgutes (Heubörse, Biogaserzeugung, Heupellets, …) erarbeitet, was zu einem weiteren wirtschaftlichen Standbein für landwirtschaftliche Betriebe führen soll, aber auch neue Arbeitsplätze schaffen kann.

Nach Oben